Staedteranking
Ich denke, wir sind uns alle einig darüber, dass jede Stadt und alle Stadt-Verantwortlichen die Faktoren kennen sollten, an denen eine Stadt messen kann, ob sich die Stadt in eine gute oder in eine schlechte Richtung entwickelt.
Leider fängt hier das Problem schon an…
Viele Stadt Verantwortlichen machen sich darüber eben keine Gedanken, entscheiden vielleicht aus dem Bauch heraus, interessieren sich mehr für Kultur oder wissen überhaupt nicht, wo sie beginnen sollen!?
In der Betriebswirtschaft unterscheidet man beispielsweise das Organisationsklima und das Betriebsklima.
Das Organisationsklima basiert auf objektiven Faktoren, wie technische Ausstattung des Arbeitsplatzes, modernes Gebäude, freundlich gestaltete Räume usw.
Das Betriebsklima hingegen basiert eher auf subjektiven Faktoren, wie Freundschaften, Tradition, Umgang miteinander und andere Wohlfühlfaktoren.
So ähnlich kann man auch harte und weiche Standortfaktoren einer Stadt beschreiben.
Es kann durchaus sein,
dass viele objektive Standortfaktoren einer Stadt im Keller sind und trotzdem lieben die Menschen ihre Stadt und ihre Heimat.
Das Problem ist nur, dass objektive Faktoren eben über unsere Zukunft, über unseren Wohlstand und über unser Schicksal bestimmen.
Wenn die Stadt eine hohe Arbeitslosenquote hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass irgendwann auch ein eigenes Familienmitglied von der Arbeitslosigkeit betroffen ist.
Wenn die Stadt keine Einnahmen hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie mit ihrer Familie irgendwann nicht mehr ein Hallenbad nutzen können oder in einem gepflegten Park Spazierengehen können.
Deshalb muss man von jedem Lokal- und Regionalpolitiker verlangen, dass er objektive Faktoren kennt, mit denen er die wirtschaftliche Situation seiner Stadt erkennen kann und besser noch, dann auch aktiv und frühzeitig richtige Entscheidungen treffen kann und die Stadt in eine positive Richtung entwickeln kann.
Ein Traum für jede Stadt und Region wäre doch, in einem Städteranking sowohl bei den harten als auch bei den weichen Standortfaktoren auf Platz 1 zu stehen!?
Welche Stadt möchte schon eine Loserstadt sein und seinen Einwohnern nichts bieten können?
Schon gar nicht sollte man in den Verdacht kommen, die letzten 20 Jahre verpennt zu haben. Wer will sich schon vorwerfen lassen, dass man nicht alles versucht hat?
Staedteranking
Die Wirtschaftswoche hat jetzt wieder ein Städteranking aufgestellt: Es wurden die kreisfreien Städte über 100000 Einwohner in Deutschland anhand von 89 Beurteilungskriterien untersucht.
Niveauranking und Dynamikranking…
Unterschieden wird ein Niveauranking anhand von 50 Beurteilungskriterien und ein Dynamikranking anhand von 39 Beurteilungskriterien.
Ich finde solche Untersuchungen spannend, weil ich sportlichen Wettbewerb mag, aber leider legen solche Studien natürlich auch Schwächen von Städten dar und zeigen deutlich, dass es in vielen Städten auch Schlamperei, Unwissenheit, Unfähigkeit, Verantwortungslosigkeit und Tatenlosigkeit gibt.
Bei dem Niveauranking liegen die Städte Bottrop, Oberhausen, Herne und Gelsenkirchen auf den allerletzten Plätzen.
Leider sind es bei dem Dynamikranking ebenfalls vier Ruhrgebietsstädte: Wuppertal, Krefeld, Oberhausen und Remscheid.
Offensichtlich gibt es hier riesigen Nachholbedarf.
Auch aus eigenen Bewerbungen weiß ich, dass diese Städte nicht bereit sind neue Wege zu gehen und nicht bereit sind, sich mit ihren Fehlern auseinanderzusetzen.
In Gelsenkirchen gibt es sogar Einwohner, die meinen, dass Schalke eine Religion sei!
Was die Studie auch zeigt, ist die Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft sehr eng mit der Automobilindustrie verknüpft ist.
Topstädte bei dem Niveauranking…
sind Städte wie München, Ingolstadt, Erlangen und Wolfsburg. Also drei Autostädte: München (BMW), Ingolstadt (Audi), Wolfsburg (VW).
Wolfsburg belegt bei den Einkommen einen bundesweiten Rekord. Also liebe Leute, ab nach Wolfsburg und richtig Kohle machen!
Bei dem Dynamikranking…
liegen die Städte Wolfsburg, Ingolstadt, Erlangen und Regensburg vorn.
Die Autostädte also auch wieder ganz vorne dabei.
In Ingolstadt liegt die Arbeitslosenquote bei 2,1 %. Was weniger toll an Ingolstadt ist, ist die Tatsache, dass sie mit 3 DM Jobbern, Vorreiter für die 1 Euro Jobber waren.
Stuttgart liegt bei den Patentanmeldungen auf Platz 1.
Natürlich ist es erlaubt, alle Bewertungskriterien einer genauen Analyse zu unterziehen.
Was ich ganz deutlich vermerken möchte, ist der Fakt, dass die Autostädte Wolfsburg und Ingolstadt mit ihren Monokulturen ein hohes Risiko fahren.
Wenn es eine Autokrise gibt, dann werden beide Städte riesige Probleme haben.
Im Ruhrgebiet haben die Menschen ähnliche Erfahrungen mit Kohle und Stahl gemacht.
Stabiler ist eine Stadt aufgestellt, wenn sie viele gesunde Branchen hat, die nicht zu sehr miteinander vernetzt sind.
Es gibt aber auch andere Städterankings, die auf Zufriedenheitsfaktoren der Einwohner basieren.
Bei einem Attraktivitätsstädteranking deutscher Großstädte wurden folgende Städte ermittelt: Note 1,6 für Dresden, Note 1,8 für Stuttgart, München und Hamburg, Note 1,9 für Bonn und Düsseldorf, Note 2,0 für Köln, Hannover und Leipzig, Note 2,1 für Frankfurt. bitte hier klicken…
Staedteranking
München schneidet erneut sehr gut ab: bitte hier klicken…
Diese Städte haben eine glänzende Zukunft:
Platz 10 Ulm, Platz 9 Karlsruhe, Platz 8 Freiburg im Breisgau, Platz 7 Frankfurt am Main, Platz 6 Regensburg, Platz 5 Stuttgart, Platz 4 Wolfsburg, Platz 3 Ingolstadt, Platz 2 Erlangen, Platz 1 München. bitte hier klicken…
Ganz offensichtlich kommen verschiedene Studien auch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Oldenburg schneidet gut ab.
Capital Städteranking
Meine Stadt: bitte hier klicken…
Die Einbrecher Hochburgen in Deutschland: Beginnend mit Platz 10: Dortmund, Mülheim an der Ruhr, Leverkusen, Köln, Bottrop, Bremerhaven, Bremen, Düsseldorf, Bonn, Platz 1 Recklinghausen. Auffällig ist, dass fast alle Städte in NRW liegen und die beiden anderen Städte sind Bremen und Bremerhaven.
Bilder zum Thema Städteranking: bitte hier klicken…
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Liebe Grüße,
Friedhelm Kölsch