Die EU plant eine Zollunion mit Mercosur.
Mercosur steht als Kürzel für “Mercado Común del Sur”, also “Gemeinsamer Markt des Südens” und bezeichnet eine Zollunion mit freiem Handel in Südamerika. Sie wurde 1991 von Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gegründet.
Ende 2023 wurde Bolivien als fünfter Mitgliedstaat in den Bund aufgenommen.
Die Frage für uns alle und für unsere Wirtschaft ist, ist eine Zollunion mit Mercosur vorteilhaft?
Welche Vorteile bringt es?
Werden unsere Arbeitsplätze dadurch gefährdet?
Oft wird bei Zöllen von Abschottung gesprochen, dies ist aber eine falsche Behauptung. Es bedeutet lediglich, dass der Handel nach bestimmten Regeln durchgeführt wird. Es gibt kein Land auf dieser Erde, welches nicht auch Handel mit anderen Ländern betreibt.
Bisher ist der Export in die Mercosur Staaten bis zu 85% mit Zöllen belegt.
Zölle sind aber nicht unbedingt nachteilig. Vielmehr sind sie ein wichtiges Instrument, um die eigene Wirtschaft zu steuern, um Staatseinnahmen zu erzielen und um Arbeitsplätze zu schützen.
Da auch Importe aus den Mercosur Staaten mit Zöllen belegt sind, ergibt sich hier ein ausgleichender Effekt.
Aus Umweltgründen ist es sehr schädlich, Waren um den halben Globus zu transportieren.
Es ergibt viel mehr Sinn, alles vor Ort zu produzieren und herzustellen.
Dadurch haben wir eine deutlich bessere Umweltbilanz.
Zudem war unser deutsches Stabilitätsgesetz eine richtig gute Ordnung.
Freihandel macht bei jenen Produkten Sinn, die wir vor Ort nicht herstellen und gewinnen können.
Freihandel ist besonders für globale Unternehmen interessant.
Am liebsten würden sie alle Regeln und Fesseln über Bord werfen.
So wurde auch die EU beworben: Freier Güter und Dienstleistungsverkehr, freier Personenverkehr, freier Kapitalverkehr.
Insbesondere möchten reiche Investoren frei sein und ihr Geld überall für sich arbeiten lassen.
Wir wissen aber, dass wir 2008 eine weltweite Finanzkrise hatten, nur 6 Jahre nach der Euro-Einführung.
Der Freihandel hat sich als kriminelle Vereinigung erwiesen, die richtig viel Schaden angerichtet hat.
Die EU wurde auch damit beworben, dass die Preise sinken und mehr Arbeitsplätze entstehen.
Wir wissen aber, dass auch dies nicht eingetroffen ist.
Frau von der Leyen hat genau dies jetzt im Zusammenhang mit Mercosur ebenfalls wieder betont, dass wir sinkende Preise haben werden.
Tatsache ist aber, dass das Subsidiaritätsprinzip ein sehr wichtiges Prinzip ist. Dies gilt auch für Unternehmen (Profit Center Konzepte), für Dörfer, für Städte, für Nationalstaaten.
Globale Organisationen und globale Unternehmen sind völlig unüberschaubar und nicht zu kontrollieren.
Vieles geschieht in dunklen Kanälen und Verantwortungslosigkeit macht sich breit.
Nur vor diesem Hintergrund kann man vielleicht auch einige Vorteile einer Zollunion ausmachen.
Eine Zollunion mit den Mercosur-Staaten könnte für den deutschen Mittelstand mehrere Vorteile mit sich bringen.
Erstens würde der Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen den Zugang zu den Märkten in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay erleichtern.
Dies könnte die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen erhöhen, da sie ihre Produkte zu günstigeren Preisen anbieten könnten.
Zweitens könnte eine Zollunion den Export von deutschen Maschinen, Fahrzeugen und technologischen Lösungen fördern,
die in den Mercosur-Staaten stark nachgefragt werden.
Der Mittelstand, der oft auf Export angewiesen ist, könnte von einer erhöhten Nachfrage profitieren.
Darüber hinaus könnte eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit auch zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und
Partnerschaften führen, was für viele mittelständische Unternehmen von Vorteil sein könnte.
Der Zugang zu Rohstoffen und landwirtschaftlichen Produkten aus den Mercosur-Staaten könnte ebenfalls für deutsche Unternehmen interessant sein, insbesondere in der Lebensmittel- und Agrarindustrie.
Insgesamt könnte eine Zollunion also dazu beitragen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken und neue Wachstumschancen für den deutschen Mittelstand zu schaffen.
Der genaue Anteil der globalen deutschen Unternehmen am Handel mit den Mercosur-Staaten kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel den aktuellen Handelsbedingungen und den spezifischen Sektoren.
Generell ist Deutschland jedoch einer der wichtigsten Handelspartner innerhalb der Europäischen Union für die Mercosur-Staaten.
Laut verschiedenen Handelsstatistiken und Berichten machen deutsche Unternehmen einen signifikanten Teil des Handelsvolumens aus, insbesondere in Bereichen wie Maschinenbau, Automobilindustrie und chemische Produkte.
Um präzise Zahlen zu erhalten, wäre es ratsam, aktuelle Handelsstatistiken oder Berichte von Handelskammern oder Wirtschaftsverbänden zu konsultieren, da diese regelmäßig aktualisiert werden und detaillierte Informationen bieten.
MfG
Friedhelm Kölsch