Holger Lang 

Holger Lang

Weil ich einen eigenen Beitrag für „den Freitag“ geschrieben habe, bin ich auf einen Artikel von Holger Lang gestoßen, mit dem Titel:

Zukunftsmusik. Vermisst ein Arbeitsloser wirklich „seine Arbeit“ oder leidet er eher darunter, dass mit der Arbeitslosigkeit eine erhebliche Reduktion seines Einkommens verbunden ist?

So habe ich erstmalig von Holger Lang gelesen und festgestellt, dass er bereits zwei Bücher veröffentlicht hat: Zum einen das Buch Geldrevolution Für Geldrevolution bitte hier klicken… und zum anderen das Buch Business Monkey Für Business Monkey bitte hier klicken… Leider kann ich im Rahmen meines Blogs nicht ausführlich auf die Bücher eingehen, dies würde sicher zu weit führen. Ich habe die Bücher auch selbst gar nicht gelesen.

Was mir jedoch beim Hineinlesen in beide Bücher gefällt, dass sich Holger Lang ehrlich und offen mit unserem System auseinandersetzt und das Geld System rigoros hinterfragt.

Mir gefällt die Freiheit seines Denkens.

Das ist auch mein Ansatz, letztlich muss politisches und wirtschaftliches Handeln immer den größtmöglichen Nutzen für den Bürger spenden.

Gibt es offensichtliche und gravierende Fehlentwicklungen, dann darf man die Verantwortungsträger nicht mehr so einfach davon kommen lassen.

Bitte sehen Sie sich deshalb auch unbedingt die ersten Seiten von Geldrevolution an, wo Holger Lang vorrechnet, dass die reichsten 10% der Haushalte in Deutschland insgesamt 60% des Gesamtvermögens besitzen, 8 Millionen Menschen sind im Niedriglohnsektor beschäftigt, fast 1 Millionen Menschen in Deutschland sind auf Armenküchen angewiesen.

Mein Vorschlag: Bevor wir ein ganz neues Geldsystem entwickeln, würde es doch sehr viel Sinn machen, den Handel mit ausländischen Währungen zu verbieten bzw. den Handel auf das reale Maß zu beschränken.

Ähnlich sollten wir bei dubiosen Finanzprodukten vorgehen.

Einfach verbieten.

Holger Lang

Von 10 Menschen in der BRD arbeiten 4

In dem Beitrag Zukunftsmusik stellt Holger Lang fest, dass von 10 Menschen in der BRD lediglich 4 arbeiten. Wir haben in der BRD eine Beschäftigungsquote von ca. 40%. Durch den technologischen Fortschritt wird nicht nur das Heer der Einkommenslosen immer größer, sondern auch das Heer der Einkommensgeminderten.

Kritikansatz an meiner Vision für den deutschen Arbeitsmarkt

Einige Leser von Deutschland rockt sich neu wissen es vielleicht, dass ich eine Vision für den deutschen Arbeitsmarkt formuliert habe. Gerne können Sie diese hier noch einmal nachlesen: Vision für den deutschen Arbeitsmarkt…

Ich bin Holger Lang dankbar, dass er sich mit dieser Vision auseinandergesetzt hat und dazu Kritik formuliert hat:

Holger Lang

„Werter Herr Kölsch,

ihre Leidenschaft und ihr Engagement in allen Ehren, sollte Ihnen meines Erachtens aber schon bewusst sein, dass sie mit ihren Lösungsvorschlägen im Grunde ein Herumdoktern am System propagieren, ohne an die eigentliche Wurzel des Übels zu gehen.

Das ist im Grunde nicht zu beanstanden, ich mache es ja mit meinen Mindestforderungen auch, es sollte einem aber bewusst und bekannt sein.

Ich will mal kurz auf ein paar Ihrer Visionen auf dem Link eingehen (die Deutschland rockt sich neu-Site habe ich mir auch angesehen, der typische Internet-MLM-Stil ist aber ehrlich gesagt nicht mein Ding).

F.K. Hallo Holger Lang, vielleicht haben Sie schon genügend Geld oder ausgesorgt, das weiß ich nicht, jedenfalls ist es bei mir nicht so. Ich bin im Internetbereich auch noch Lernender. MLM ist aber etwas anderes.

Erste Vision: Jeder Bürger in unserem Land hat einen Arbeitsplatz. Es gibt keine Arbeitslosen mehr. Jeder Arbeitsloser ist ein Arbeitsloser zu viel. Jeder Minijobber kann seine Arbeitszeit erhöhen, wenn er das möchte.“

Warum ist das notwendig? Brauchen die Menschen wirklich (bezahlte) Arbeit oder brauchen Sie was anderes? Ich denke, die Menschen brauchen eine gesicherte Versorgung mit existenziellen Gütern und Dienstleistungen. Eine sinnvolle Beschäftigung suchen sie sich dann schon.

F.K. Hallo Holger Lang, ich gebe Ihnen Recht, dass die Menschen eine gesicherte Versorgung mit existenziellen Gütern und Dienstleistungen benötigen. Ob die Menschen sich dann aber eine sinnvolle Beschäftigung suchen, kann ich nur hoffen, ich weiß es nicht. Freiheit ist gut, aber eine Struktur und Ordnung ist auch gut.

„Dritte Vision: (…) Zukünftig müssen wir mehr Arbeit teilen als Arbeitslosengeld.“

Ich würde es mal so sagen. Lassen wir die Arbeit von Maschinen erledigen, wenn wir (a) diese Maschinen haben und (b) wir diese dafür einsetzen wollen. Und lassen sie uns die Arbeit da aufteilen, wo wir diese Maschinen (noch) nicht haben oder sie nicht einsetzen wollen.

F.K. Hallo Holger Lang, ja, hier stimme ich Ihnen 100% zu.

„Vierte Vision: Wir benötigen mehr Unternehmer in unserem Land. Es ist wichtig, dass wir kleine und mittelständische Unternehmen stärken. Nur wenn wir genügend Menschen in unserem Land haben, die Arbeitsplätze schaffen, können wir die Beschäftigungsprobleme lösen (…)“.

Klingt wiederum schön, es stellt sich nur die Frage, warum? Warum brauchen wir mehr Unternehmer und mehr Arbeitsplätze? Damit wir mehr Unternehmer und Arbeitsplätze haben?
Wir brauchen für jeden eine ausreichende Versorgung mit existenziell notwendigen Gütern und Dienstleistungen. That´s all.

Und die können, in einer anderen Systemlogik, auch von Großunternehmen hergestellt werden. Schließlich sind Großunternehmen auf Grund von Lern- und Erfahrungseffekten, Economies of Scales und Scopes, Fixkostendegression i.d.R. auch produktiver.

Großunternehmen an sich sind nicht so sehr das Problem. Das liegt – heute – an anderer Stelle.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich habe prinzipiell nichts gegen mehr Selbständige, mehr Freiberufler, mehr Unternehmer.

Nur, die müssten im gegenwärtigen System alle einen Profit erwirtschaften.

Wie soll das gehen?

Erst Recht in zunehmend gesättigten Märkten, bei denen das Angebot längst vielfach die Nachfrage übersteigt?

Sprich, mit Ihren Lösungsvorschlägen kommen Sie aus der kapitalistischen Wachstumslogik und einer Wirtschaft des Fressens oder Gefressen werden“ nicht heraus. Ihre Lösungsvorschläge setzen permanentes Wachstum, und zwar quantitatives Wachstum (Wachstum des realen BIP) voraus, das wird aber nicht funktionieren.

Wir haben nun mal nur einen Planeten mit limitierten Ressourcen.

F.K. Hallo Holger Lang, ihr Satz: Wir brauchen für jeden eine ausreichende Versorgung mit existenziell notwendigen Gütern und Dienstleistungen. That´s all. Bei diesem Satz stimme ich Ihnen zu, aber ob dies schon alles ist? Ich weiß es nicht. Von mir ist der Satz so gemeint, dass wir mehr Unternehmen benötigen, um mehr Arbeitsplätze zu haben. Aber ich habe auch kein Problem damit, Arbeit zu teilen. Bei dem Argument mit den Großunternehmen widersprechen Sie sich aber, weil Sie einerseits in dem Buch Geldrevolution feststellen, dass es eine sehr ungleiche Vermögensverteilung gibt, aber andererseits vielleicht nicht realisieren, dass Großunternehmen auch Macht ausüben. Vielleicht haben diese mehr Macht, als irgendein Staat auf dieser Welt zulassen sollte. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich an irgendeiner Stelle von einer kapitalistischen Wachstumslogik spreche, mir ist nur wichtig, dass jeder Mensch sein kreatives Wachstumspotenzial entfaltet und damit automatisch immer wieder neue Produkte und Prozesse geschaffen werden.

„Siebte Vision: Wenn Arbeit mehr geteilt wird und Menschen durch den Produktivitätsfortschritt mehr Freizeit bekommen, dann ist es wichtig, dass jeder Mensch sein kreatives Potential entfaltet. Es muss Arbeitnehmern möglich sein, neben ihrem Beruf mit einer selb ständigen Tätigkeit zu beginnen und von den Arbeitgebern muss man fordern, dass sie dies aktiv fördern und zulassen.“

Das Ziel, die Menschen von der Lohnarbeit, der Lohnsklaverei zu befreien, teile ich. Dann aber im Grunde in der bisherigen Systematik zu verbleiben, das wird m.E. nicht funktionieren. Höchstens übergangsweise. Letztlich muss das komplette System hinterfragt und geändert werden.

Im gegenwärtigen System können Unternehmer nicht dem Wunsch nachgehen, ihre Arbeiter und Angestellten zu Unternehmern zu machen. Höchstens in einer noch perverseren Ausbeutungslogik oder dahingehend, dass man sie durch Maschinen ersetzt.

Und um jetzt mehr Menschen zu Unternehmern zu machen, müssten sie zumindest das Geldsystem, sprich die Kreditversorgung und Kreditgewährung maßgeblich ändern.

F.K. Hallo Holger Lang, auch im gegenwärtigen System ist vieles möglich. Sie haben jedoch Recht, dass vieles unflexibel ist. Für mich bedeutet mehr Unternehmertum auch mehr Unabhängigkeit und Freiheit. Hoffen wir, dass wir für alle Menschen in unserem Land das Beste erreichen.

Holger Lang

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Friedhelm Kölsch

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