Betreff: Bewerbung als CDU Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Essen
Sehr geehrter Herr Britz, sehr geehrter Herr Solberg, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Parteifreunde,
hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich mich ebenfalls als CDU Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Essen bewerben möchte. Den Vorstand, die Mitglieder und Delegierten der CDU in Essen bitte ich darum, meine Bewerbung fair zu behandeln und mein Anliegen anzuhören. Demokratie bedeutet ja gerade, dass jeder Bürger eine Wahl hat, eine Wahl zwischen unterschiedlichen Meinungen, Ideen und Personen. Dieses Prinzip gilt sowohl innerparteilich als auch zwischen den Parteien.
Ich bin Autor von Deutschland rockt sich neu, wie wir noch besser werden und die Arbeitslosigkeit besiegen. Dabei handelt es sich um ein Konzept, wie auf kommunaler und regionaler Ebene die Arbeitslosigkeit besiegt werden kann. Mit diesem Konzept ist es möglich, regionale Früherkennung zu betreiben und die regionale Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung besser vorher zu sehen und besser zu steuern. Auch Essen kann sich neu rocken.
Mein Hauptanliegen ist es also, mit Ihnen zusammen die Arbeitslosigkeit in Essen zu bekämpfen und zu besiegen und über ein fest installiertes Früherkennungssystem die wirtschaftliche Zukunft Essens besser zu steuern. Alleine in Essen gibt es 35000 offiziell gemeldete arbeitslose Menschen. Also 35000 Menschen, die keine Perspektive für ihr Leben haben und die von der Politik alleine gelassen werden.
Ich habe jedoch eine Vision für unseren Arbeitsmarkt in Deutschland. Es ist wichtig, dass jeder Mensch in Deutschland einen Arbeitsplatz hat und möglichst auch dort eingesetzt wird, wo er seine größten Stärken und seine größte Motivation hat.
Unsere Hauptverantwortung liegt in Deutschland, unsere Mitverantwortung in Europa und der Welt, aber nicht umgekehrt.
Eine sehr berechtigte Frage ist doch, wer trägt denn eigentlich für die Misere auf dem Arbeitsmarkt in Essen und in anderen Ruhrgebietsstädten die Hauptverantwortung? Ich bin fest davon überzeugt, dass die Politik der letzten 20 Jahre unser Land ruiniert hat. Die Gesamtverschuldung Deutschlands liegt mittlerweile bei 2,2 Billionen Euro und die Arbeitslosenzahlen in Europa sind dramatisch hoch –auch in Deutschland. Bitte zählen Sie einmal bis 3 Millionen, um eine Vorstellung von den Arbeitslosenzahlen in Deutschland zu erhalten. Zudem wurden die Menschen in Deutschland mit prekären Arbeitsverhältnissen überzogen und die Wirtschaft und die Politik haben Deutschland zu einem Spielcasino gemacht (siehe WestLB) und die Bürger dafür haften lassen.
Was ich besonders dramatisch empfinde, ist die Tatsache, dass unsere Politiker aber gar kein Einsehen zeigen, dass die Wirtschaftspolitik völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Haben Sie es erlebt, dass Politiker nach dem Finanzcrash 2008 zurückgetreten sind, dass sie ihre Wirtschaftspolitik bereut haben, dass der finanzielle Schaden der Menschen wieder gut gemacht wurde?
Es hat jedoch vorher schon eine Vielzahl von warnenden Stimmen gegeben! Ich persönlich habe schon 1995 eine Initiative für ein bürgernahes Europa gestartet und 1997 habe ich einem CDU Parteitag in Gelsenkirchen meine Strategie EVA erläutert. Das E steht für mehr Evangelium und weniger Europa, das V steht für einen Ausgleich zwischen öffentlicher Verschuldung und privatem Vermögen und das A steht für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2015 ist doch die Frage erlaubt, wer hat denn nun Recht behalten!?
Die Probleme der Arbeitslosigkeit und der Wirtschaft in Europa haben auch ganz viel mit Organisationsproblemen zu tun. Das Prinzip der Subsidiarität wird durch die Europäische Union ausgehebelt. Sehr viele Führungskräfte in unseren Gemeinden, Städten, Regionen und in Europa wissen gar nicht genau, für was sie eigentlich verantwortlich sind. Wirtschaftspolitisch müssen wir deshalb zurück zu unserem Stabilitätsgesetz. Es war falsch in einer so naiven Art und Weise einen freien Kapitalverkehr, einen freien Güter- und Dienstleistungsverkehr und einen freien Personenverkehr einzuführen. Das Volk wurde weder gefragt, ob es den Euro haben will, noch wurden wir gefragt, ob wir ein Europäisches Parlament haben wollen, noch wurden wir gefragt, ob europäische Mitbürger einfach ihren Wohnsitz in Deutschland nehmen können.
Es wundert mich sehr, dass Frau Merkel darüber nachdenkt, wie sie die Arbeitslosigkeit in Europa bekämpfen will, aber nicht darüber nachdenkt, wie sie die Arbeitslosenzahlen im Ruhrgebiet bekämpfen will!? Bitte beurteilen Sie selbst, ob dieser Ansatz Sinn macht.
Leider ist meine Erfahrung, dass die Politik sich nicht bewegt. Bereits 1991 habe ich einer Stadt im Ruhrgebiet ein Früherkennungssystem im Bereich des Arbeitsmarktes vorgeschlagen. Vielen Städten und Wirtschaftsförderungs-abteilungen habe ich diesen Vorschlag gemacht. Keine Reaktion! So verschläft die Wirtschaft und die Politik 23 Jahre Entwicklungsarbeit. Das Problem ist eine zementierte und ideologische Politik. Erforderlich sind aber lösungsorientierte Denkweisen.
Mit meiner Bewerbung als CDU Oberbürgermeisterkandidat möchte ich der CDU in Essen und den Menschen in Essen eine Wahl geben. Ich möchte jeden CDU Delegierten und jeden Bürger in Essen bitten mit dieser Wahl verantwortlich umzugehen. War es nicht Helmut Rahn, der u.a. in Katernberg Fussball gespielt hat, der Deutschland 1954 in ein neues Selbstbewusstsein geschossen hat!? Essen kann bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit besser werden, es ist ein schwieriger Weg, aber es ist möglich.
Mit freundlichen Grüßen,
Friedhelm Kölsch
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