Ich finde es von der Politik nicht anständig, wenn man sich an den Schwächsten der Gesellschaft vergreift.
Bürgergeldempfänger sind Leute, die ein mickriges Einkommen haben und ohnehin gesellschaftlich verachtet werden. Diese Leute stehen mit dem Rücken zur Wand und oft ist es gar nicht möglich, aus dieser Situation herauszukommen, weil es in Essen beispielsweise 45 Tausend unterbeschäftigte Menschen gibt, aber nur ca. 3 Tausend offene Stellen. Das kann nicht funktionieren. Ich war selbst schon von einer solchen Situation betroffen und ich weiß, wie man sich als arbeitsloser Vater fühlt.
Es ist wichtig, auch mit Bürgergeldempfängern und mit Arbeitslosen gerecht umzugehen. Das Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung und das Bürgergeld eine Notwendigkeit, um zu überleben.
Die SPD und die Grünen waren für die Agenda 2010 verantwortlich und die SPD ist seitdem im Sinkflug, auch wenn sie zwischenzeitlich wieder mehr auf soziale Gerechtigkeit setzt.
Niedriglöhne und Bewerbungszwang machen keinen Sinn, weder für die Arbeitnehmer, noch für die Arbeitgeber.
Die konservativen Parteien waren in ihrem Verhalten zu den Bürgergeldempfängern eher noch rigoroser.
Wollen wir hier bei uns in Deutschland amerikanische Verhältnisse haben?
Soziale Marktwirtschaft kann nur in einem geschlossenen System funktionieren.
Deshalb hatten wir früher unser Stabilitätsgesetz, was ein sehr guter Ansatz war.
Bis die Turbokapitalisten und Globalidioten alles einkassiert haben. Es ist keine große Kunst, sich immer das Beste und das Schönste und Stärkste auszuwählen.
So funktioniert aber Verantwortung nicht. In einer Familie hat jedes Familienmitglied seinen Platz.
Es kann auch nur funktionieren, wenn die Verantwortungsbereiche eindeutig definiert sind.
Als Deutsche sind wir nicht für die Franzosen, für die Holländer oder Spanier verantwortlich.
Es sind deren Länder und es sind deren Verantwortungsbereiche. Jedes Land ist aufgefordert, seine Hausaufgaben zu machen und für seinen eigenen Wohlstand zu sorgen.
Deutschland hat noch bis zur Zeit von Helmut Schmidt und Helmut Kohl einen einigermaßen guten Job gemacht. Mit dem Ausbau der EU und der Globalisierung hat Deutschland jedoch stark verloren.
Es fing an mit dem Euro, als Theo Waigel mit einem großen Sprung den Abgrund überspringen wollte. Leider wurde der Abgrund nicht übersprungen, sondern wir sind im Abgrund gelandet. Eine Folge davon waren die Weltfinanzkrise 2008 und die Eurorettungsschirme 2012 und 2013.
Deshalb bin ich der Meinung, dass wir die 600 Sonnenkönige in Brüssel und den EU-Verwaltungsapparat nicht brauchen. Die EU geht günstiger und besser. Was wir brauchen, sind gut nachbarschaftliche Beziehungen zu unseren Nachbarn. Eine Parlamentarische Versammlung in Straßburg und eine EWG reichen auf europäischer Ebene völlig aus. Die EU überfordert uns. Wir müssen uns auf Deutschland konzentrieren.
Wir können uns die EU in der bisherigen Form nicht leisten.
Natürlich hat jeder Bürger in einer sozialen Marktwirtschaft auch eine Verantwortung. Wohlstand kann man nur durch Fleiß und Einsatz erwerben.
Dazu benötigen wir gute Rahmenbedingungen und gute Ordnungen.
Ohne Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit ist dies nicht möglich.
Das sind wichtige Aufgaben, die dem Staat übertragen wurden und die auch erfüllt werden müssen.
Der Staat hat nicht umsonst das Gewaltmonopol, ansonsten müssten wir als Bürger ja selber für Recht und Ordnung sorgen und Selbstjustiz üben.
Wo sind wir gelandet, dass Weihnachtsmärkte nur mit Schutzmaßnahmen betreten werden können?
Wie kommt der Staat dazu, den Schutz von Ehe und Familie zu relativieren?
Verantwortung bedeutet, dass jeder Bürger sein Bestes gibt, um sich ohne Hilfe vom Staat zu ernähren.
Es bedeutet, dass Unternehmen ohne Subventionen ihren Job machen müssen.
Verantwortung bedeutet auch, dass man nicht nach Lust und Laune einen Krankenschein nimmt, sondern nur, wenn man wirklich krank ist.
Verantwortung bedeutet, dass man möglichst keine Karriere in der Staatsverwaltung anstrebt, weil dies alles von den Unternehmern erwirtschaftet werden muss.
Wenn Sie etwas Gutes für Ihr Land tun wollen, dann werden Sie Unternehmer und schaffen Sie Arbeitsplätze.
Deshalb bin ich der Meinung, dass wir weder die Jobcenter noch die Arbeitsagenturen brauchen, weil dies mit einem riesigen Kostenaufwand verbunden ist.
Es gibt bessere Möglichkeiten, um die Arbeitslosigkeit zu besiegen.
Wir können uns die Jobcenter und Arbeitsagenturen nicht leisten.
Wie ist Deine Meinung?
Mit freundlichen Grüßen
Friedhelm Kölsch

