10 Gründe, warum Bremen und Bremerhaven tendenziell hohe Arbeitslosenzahlen haben.
Strukturwandel der Wirtschaft: Wegfall traditioneller Industriearbeit (z. B. Werft- und Hafenindustrie) führt zu Arbeitslosigkeit, bevor neue Jobs geschaffen werden.
Höheres Fachkräfte- bzw. Qualifikationsungleichgewicht: Bedarf an höherqualifizierten Jobs übersteigt das lokale Angebot; viele Arbeitssuchende haben Qualifikationen, die im regionalen Arbeitsmarkt weniger gefragt sind.
Demografische Entwicklung: Alterung der Bevölkerung und Abwanderung junger Menschen in andere Regionen verringern die Erwerbsbevölkerung.
Geringere Gründer- und Investitionsdynamik: Weniger neue Unternehmen in bestimmten Sektoren kann zu weniger Arbeitsplätzen führen.
Bildungs- und Qualifikationsniveau: Regionale Bildungsergebnisse beeinflussen die Beschäftigungschancen, insbesondere bei jungen Arbeitnehmern.
Struktur der Hafen- und Logistikbranche: Abhängigkeit von bestimmten saisonalen oder konjunkturabhängigen Sektoren kann zu zyklischer Arbeitslosigkeit beitragen.
Privatisierung/Veränderungen im öffentlichen Sektor: Stellenabbau oder Umstrukturierungen können kurzfristig Arbeitslosigkeit erhöhen.
Verkehrsanbindung und Pendlerverflechtung: Bremerhaven hat viele Pendler; regionale Integration beeinflusst, wie Arbeitsplätze genutzt werden, aber nicht immer die lokale Beschäftigung enorm steigert.
Kostenstruktur und Standortfaktoren: Höhere Arbeitskosten oder Büro-/Infrastrukturkosten können Investitionen erschweren, besonders im Mittelstand.
Regionale Problemlagen in der Arbeitsvermittlung: Vermittlungsqualität, Unterstützungsangebote und Kontaktlinien beeinflussen, wie schnell Arbeitslose passende Angebote finden.
Hier sind aktuelle Trends und Kennzahlen zu Arbeitslosigkeit in Bremen und Bremerhaven (Stand ca. 2024–2025).
Beachte, dass exakte Werte regelmäßig aktualisiert werden;
- Arbeitslosenquote Bremen (Stadtgebiet Bremen): ca. 9–11% (je nach Monat; Tendenz leicht sinkend in 2024/2025 nach Anstiegen während der Pandemie). In der Bremer Landesgruppe liegt Bremen im oberen Bereich der deutschen Großstädte.
- Arbeitslosenquote Bremerhaven: ca. 9–12% (Bremerhaven hat traditionell eine leicht höhere bzw. vergleichbare Quote wie Bremen-Stadt; die Quote schwankt stark mit Konjunktur- und Hafenaktivität).
- Arbeitslosenzahl Bremen-Stadt: grob mehrere Zehntausend, typischerweise zwischen 60.000 und 70.000 Arbeitslose in den letzten Jahren (je nach Monat variiert). Bremerhaven meist im unteren Zehntausendbereich (ca. 7.000–12.000 je nach Monat).
- Jugendarbeitslosigkeit (unter 25) Bremen/Stadt: höher als der Gesamtdurchschnitt, oft zweistellige Prozentwerte, temporär deutlich über dem Bundesdurchschnitt in bestimmten Jahren.
- Langzeitarbeitslose (1+ Jahre) Bremen/ Bremerhaven: Anteil der Arbeitslosen, die länger als 12 Monate gemeldet sind, liegt oft im hohen einstelligen Prozentbereich des Gesamtbestands; in strukturschwachen Quartalen steigt der Anteil.
- Erwerbstätigkeit vs. Arbeitslosigkeit: Bremen-Stadt hat eine geringere Beschäftigungsquote gegenüber dem Bundesdurchschnitt, Bremerhaven ähnelt diesem Muster durch Hafen-, Logistik- und Strukturwandel.
- Branchenbezogene Trends:
- Hafen- und Logistikbranche: zyklische Schwankungen; Auf- und Abbaubestände beeinflussen saisonal Arbeitslosigkeit.
- Öffentlicher Sektor und Gesundheitswesen: stabilisierend, aber Transfers und Umstrukturierungen können lokale Arbeitslosigkeit beeinflussen.
- Einzelhandel und Dienstleistungssektor: saisonale und konjunkturelle Schwankungen; Digitalisierung verändert Qualifikationsbedarfe.
- Bildung/Qualifikation: Anliegen bleiben, dass höhere Qualifikation den AO (Arbeitsmarkt Outlook) verbessert, insbesondere für MINT- und IT-Fächer sowie duale Ausbildung.
- Mit freundlichen Grüßen
- Friedhelm Kölsch

